Psychotherapie

Informationen zu Psychotherapie
Was beinhaltet Psychotherapie?

Basis jeder Behandlung ist die Beziehung zwischen Psychotherapeut und Patient, wichtigstes Behandlungsinstrument ist das Gespräch. Es können aber außerdem spezifische Behandlungstechniken wie Imaginations- oder Konfrontationsübungen, das Hinterfragen von Gedanken, Rollenspiele oder Stühlearbeit, Entspannungsverfahren oder kreative Elemente wie z.B. das Legen einer Lebenslinie genutzt werden.

Grundsätze der Verhaltenstherapie

  1. Wissenschaftlich abgesicherte Verfahren nutzen: Verhaltenstherapie (VT) ist nicht nur ein psychotherapeutischer Ansatz, sondern umfasst heute ein großes Spektrum an flexiblen evidenzbasierten Therapiemethoden. Gemeinsam ist allen Ansätzen innerhalb der VT die wissenschaftliche Absicherung, das heisst eine positive Wirkung / Therapieerfolg konnte in mehreren Studien an verschiedenen Patienten nachgewiesen werden.
  2. Bei aktuellen Themen bzw. Problemen ansetzen: Was belastet einen Patienten? Wie genau wirkt sich das Problem in den Bereichen Familie, Partnerschaft, Arbeit, Freizeit etc. aus? Was hat er schon versucht um das Problem zu lösen? Wie ist das Problem enstanden?
  3. Das Problem verstehen: Es ist wichtig zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass ein Mensch psychisch krank geworden ist. Ob es sich um eine Depression oder eine Angsterkrankung, um eine Borderline-Symptomatik oder eine Essstörung handelt - jede Störung ist "multikausal". Das heisst es gibt meistens verschiedene Gründe, die zusammenwirken. Manche Gründe liegen in der früheren Lebensgeschichte, manche in Erfahrungen im Arbeitsleben oder der Partnerschaft, viele Probleme werden durch akute Belastungen oder Stress ausgelöst. Diese Zusammenhänge versucht die Verhaltenstherapie zu verstehen und bedient sich dazu vieler Erkenntnisse aus verschiedenen Wissensbereichen, z.B. Entwickungspsychologie, Allgemeine Psychologie, Medizin oder Neurowissenschaften.
  4. Der einzelne Patient im Mittelpunkt: Das therapeutische Vorgehen wird mit dem Patienten auf die jeweilige Störung und auf den Patienten als einzigartige Person zugeschnitten. Gemeinsam werden Ziele und konkrete Veränderungsschritte vereinbart. Obwohl es in der Verhaltenstherapie viele konkrete Therapieprogramme für nahezu jede psychische Erkrankung gibt, deren hilfreiche Wirkung wissenschaftlich erforscht und belegt ist, muss jede Therapie individuell auf den Patienten mit seiner Problematik und Lebenssituation angepasst werden.
  5. Therapie als Problemlöseprozess: Wie beim Lösen eines Alltagsproblems versucht die Verhaltenstherapie strukturiert und zielorientiert vorzugehen: Wenn ein gemeinsames Verständnis des Problems besteht, werden Ziele festgelegt, die der Patient erreichen möchte. Danach folgt die Veränderungsphase, in der gemeinsam Lösungen erarbeitet und ausprobiert werden. Immer wieder werden die Therapiefortschritte evaluiert: Welche Ziele wurden erreicht? Was möchte der Patient noch verändern? Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und den Patienten langfristig unabhängig von der Hilfe des Therapeuten werden zu lassen.
  6. Die Therapiebeziehung: unterstützend, empathisch, hilfreich, transparent: Die Behandlung sollte zu jeder Zeit vom Patienten mitbestimmt werden und akzeptiert sein, denn nur wenn ein Patient den Sinn hinter einer Intervention versteht und glaubt, damit seinem Ziel näher zu kommen, wird er motiviert mitarbeiten. Im Laufe der Therapie wird der Patient als Experte für sich selbst immer weiter gestärkt, um alte ungünstige Muster abzulegen bzw. nicht mehr auf sie zurückgreifen zu "müssen".

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